Strecke | Port de Sóller - Deià - Puig Caragoli - Valldemossa |
Kilometer | 19 |
Höhenmeter hoch/runter | 1.650/1.350 |
Gehzeit | 8 Stunden |
Einige besondere Überraschungen hielt für uns die vierte Etappe von Port de Sollér nach Valdemossa bereit. Aber auch sonst hat diese Etappe einiges zu bieten.
Vom Refugi geht es zu unserem ersten Etappenziel, der Bucht des kleinen Künstlerörtchens Deià. Für den Weg dorthin weichen wir von der offiziellen Route des GR221 ab und wählen den sogenannten Piratenweg, einen schmalen Pfad direkt an der Küste, entlang der Steilklippen, der aufgrund seines Auf und Ab im Wegverlauf nicht zu unterschätzen ist, aber dafür auch landschaftlich einiges zu bieten hat. Von Port de Sollér kommend folgen wir wie immer der offiziellen Beschilderung des GR221 in Richtung Deià, die uns im relativ flachen Wegverlauf zu einer Ansammlung von Häusern führt. Der breite Fahrweg wird hier zu einer Teerstraße der wir noch etwa 15 Minuten folgen. Bei der ersten Abzweigung gehen wir weiter nach links (nach rechts geht es zu einem Restaurant) und folgen der Straße die sich weiter den Berg hinauf schlängelt. Die nächste Straße zweigt steil nach rechts unten ab. Hier verlassen wir die offizielle Route des GR221 die weiter oberhalb vom Meer in Richtung Deià verläuft. Wir folgen der Straße vorbei an einigen Häusern und arbeiten uns Richtung Meer und Piratenweg vorwärts. Kurz vor erreichen der Küste endet die Straße und der Piratenweg beginnt.
Markiert von einem roten Punkt führt der Weg am Hang der Küste steil hinauf (und kurz darauf wieder hinab und so weiter…). Der Weg ist derzeit (Stand Mai 2016) an vielen Stellen renovierungsbedürftig, Wegteile sind abgerutscht und Bäume liegen über den Weg. Dadurch ist der Schwierigkeitsgrad nicht zu unterschätzen, auch eine gewisse Trittsicherheit sollte auf den oftmals rutschigen Wegstücken (auch bei trockenem Wetter) vorhanden sein. Dafür wird der Wanderer mit einer tollen Aussicht aufs Meer und einigen tollen Rastplätzen (und Zeltplätzen) belohnt. Als wir dort unterwegs waren traf man auch den ein- oder anderen Maler an der Küste an, der sich von der besonderen Atmosphäre des Ortes inspirieren ließ. Nach etwa etwa 3 Stunden Gehzeit und 8km erreichen wir die malerische Bucht von Deià.
Umsäumt von Felsen liegt hier ein kleiner Steinstrand, über Stufen gelangt man auch etwas komfortabler ins Wasser. Für das leibliche Wohl sorgen zwei Restaurants, eins direkt am Wasser gelegen, das andere etwas erhöht. Die Preise sind auf touristischem Niveau die Qualität ok (11,50 Euro für Sardellen mit Pommes und Salat, Portion eher übersichtlich). Dafür entlohnt die entspannte Atmosphäre in der Bucht. Wir waren bis etwa ein Uhr in der Bucht, später kann es hier recht voll werden.
Unser Video zum GR221 (Alle Etappen)
Von der Bucht von Deià brechen wir Richtung Ortskern und dem nächsten Zwischenziel auf der heutigen Etappe, dem Gipfel des Puig Caragoli (945m), auf. Der Weg führt über die Straße, die die Bucht verlässt das Tal hinauf. Wir treffen jetzt wieder auf die offizielle Route des GR221 und folgen dem Wegweiser nach rechts über eine kleine Brücke in Richtung Deià. In Deià ist die Orientierung nicht ganz einfach, da hier weitestgehend eine offizielle Beschildung für den GR221 fehlt. Wir orientieren uns Richtung Hotel “Es Moli” und folgen der steilen Straße am Hotel vorbei weiter bergauf. Etwa 10 Minuten nach dem Hotel zeigt uns ein kleines Schild Richtung Valdemossa den Weg nach links auf einen schmalen Pfad in den “Dschungel von Deià”. Ich nenne diesen Teil des Weges so, weil er rechts und links von hohen Büschen und Gras gesäumt ist, das Vorankommen ist äußerst mühsam, immer wieder müssen Äste und anderes Gestrüpp beiseite geschoben werden. Die Beschilderung ist sehr spärlich weshalb man hier definitv entweder über den GPS Track oder Kartenmaterial verfügen sollte. Notfalls kann man sich auch bei entgegenkommenden Wanderern nach dem Weg versichern. Nach etwa einer Stunde wird der Weg wieder etwas besser und schlängelt sich durch den Wald dem Gipfel entgegen. Immer wieder kann man die Aussicht über das Tal genießen. Der Weg wird hier äußerst steil und steinig.
Hier trafen wir auf ein dänisches Ehepaar. Die Ehefrau hatte sich den Knöchel gebrochen und wartete auf das Eintreffen der Bergrettung. In der Zwischenzeit versorgten wir sie mit Ibuprofen und einer Retuungsdecke. Nach etwa einer halben Stunde trafen zwei Bergretter ein, die vom Hubschrauber abgesetzt wurden um den gebrochenen Knöchel zu fixieren und die Dame mit Rettungsbarre auf den Schultern auf den Gipfel zu bringen. Da die Herren nur zu zweit waren wurde der schweißtreibende etwa 30 minütige Anstieg von allen Anwesenden gemeinsam gemeistert. Auf dem Gipfel wurde die Verletze mit dem Helikopter geborgen und ins Krankenhaus nach Palma gebracht. Dieses Beispiel zeigt wie wichtig das richtige Schuhwerk (knöchelhohe Wanderschuhe!) und die notwendige Rettungsausrüstung in den Bergen ist.
Vom Gipfel des Gipfel des Puig Caragoli setzen wir im Anschluss unseren Weg nach rechts Richtung Valdemossa über einen spektakulären Höhenweg fort. Eine Beschilderung gibt es in diesem Teil des Weges leider nicht, zur Orientierung dienen immer wieder Steinhaufen, die am Rand des Weges gebaut sind. Auf dem Kamm des Berges können wir die grandiose Aussicht in alle Richtungen genießen, allerdings sollten auf diesem Wegstück die ausgesetzten Passagen nicht unterschätzt werden. Nach etwa 15 Minuten verlassen wir den Höhenweg und beginnen den Abstieg nach Valdemossa durch den Wald.
Hier folgen wir der Beschilderung nach Valdemossa. Die Beschilderung zu GR221 ist noch immer lückenhaft. Nach etwa einer Stunde Abstieg erreichen wir das Tal in dem der Ort Valdemossa liegt. Parallel zu eine eingezäunten Strasse führt uns der Weg zum Ortskern. Nach drei Nächten in Refugis haben wir uns in Valdemossa für etwas Luxus entschieden und ein Appartement (wir waren zu viert unterwegs) im Ortskern gemietet. Zum Abendessen ging es zum lokalen Geheimtipp “Can Mario”. Nach dem eher praktisch orientierten Essen in den Refugis kam des Essen des Familienbetriebs einer Geschmacksexplosion gleich.
Download GPS Track:
GPS Track Port de Soller -Valldemosa
Maximale Höhe: 916 m
Minimale Höhe: 9 m
Alle Artikel zum GR221
Etappenübersicht und Vorbereitung zum GR221
1. Etappe Pollença – Lluc
2. Etappe Lluc – Refugi Tossal Verds
3. Etappe Refugi Tossal Verds – Port de Sóller
5. Etappe Valldemosa – Banyabulfar
6. Etappe Banyabulfar – Ses Fontanelles
7.Etappe Ses Fontanelles – Sant Elm
Häufige Fragen zum GR221
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