Gute Wanderschuhe gibt es viele. Wusstest Du das man Wanderschuhe in Kategorien einteilt? Und welches ist die richtige Kategorie für Deine Anforderungen?
Jede Wanderung macht mit der richtigen Ausrüstung gleich nochmal soviel Spass. Den wichtigsten Aspekt bildet dabei das Schuhwerk, schließlich sind bei allen Touren die Füße den größten Belastungen ausgesetzt. Es ist gar nicht so leicht die richtigen Wanderschuhe zu finden – alle Wanderschuhe haben ihre Stärken und Schwächen, je nach Einsatzgebiet.
Grundsätzlich werden Wanderschuhe grob in vier Kategorien unterteilt, die ich Dir kurz vorstellen möchte um Deine Auswahl zu erleichtern.
Du hast schon Deinen passenden Wanderschuh gefunden? Hier bekommst Du Tipps und Tricks damit Dein neuer Wanderschuh besonders lange hält!
Kategorien Wanderschuhe
Anhand der Kategorien für Wanderschuhe kannst Du die Stabilität, die sie Deinem Fuss geben und ihren Einsatzzweck ableiten. Die Skala ist ansteigend von A bis D, wobei A der „leichteste Schhuh ist und „D“ der schwerste Schuh. Dabei unterscheiden sich Wanderschuhe in den einzelnen Kategorien hinsichtlich der folgenden Eigenschaften:
- Stabilität der Sohle
- Festigkeit Schaft
- Widerstandsfähigkeit Material und Geröllschutz
- Kälteisolation
Ich will kurz auf die einzelnen Kategorien näher eingehen, damit Du Dir ein genaues Bild machen kannst.
Kategorie A
Wanderschuhe der Kategorie A bieten hohe Flexibilität um zum Beispiel auf Asphalt und befestigten Wanderwegen angenehm laufen zu können. Dies erfordert erfordert eine hohe Flexibilität im Fussbett und am Schaft, was sich natürlich negativ au die Stabilität auswirkt. Wanderschuhe dieser Kategorie sind grundsätzlich für leichte Wanderungen in Mittelgebirgen oder Spaziergänge geeignet, Ein gutes Beispiel ist der Meindl Vakuum Ultra GTX.
Kategorie B
Wanderschuhe der Kategorie B bieten bereits eine deutlich erhöhte Stabilität, was auf Kosten des Laufkomforts auf asphaltierten und befestigten Wegen geht. Sie sind für anspruchsvolle Wanderungen im Mittelgebirge oder auch leichte Touren im Hochgebirge geeignet. Ich habe hier jahrelang den Meindl Borneo verwendet, mit dem ich äußerst zufrieden war.
Kategorie C
Wanderschuhe der Kategorie C bieten bereits einen sehr hohen Halt. Schaft und Sohle weisen kaum Flexibilität auf, weshalb sie auch für Klettereinlagen am Fels und für das Begehen von Klettersteigen geeignet sind. Außerdem sind Wanderschuhe dieser Kategorie für die Aufnahme von halbautomatischen Steigeisen vorbereitet.
Natürlich sind sie durch die hohe Stabilität nicht mehr für leichte oder sogar befestigte Wanderwege geeignet. Ich persöhnlich habe hier den La Sportiva Trango genutzt, allerdings war er sehr schmal und damit für meine Fußform weniger geeignet. Jetzt habe ich mich für einen Meindl Air Revolution 4.1 entschieden (Kategorie B/C) und bisher bin ich sehr zufrieden mit dem Wanderschuh (Hier geht’s zum Erfahrungsbericht des Meindl Air Revolution 4.1). Der Meindl stellt für mich den idealen Allzweckschuh dar, der vom Fernwanderweg bis zum Hochgebirge für alle Wege gemacht ist.
Kategorie D
Wanderschuhe der Kategorie D sind für alpine Hochtouren und höchste Ansprüche an Stabilität und technische Eigenschaften geeignet. Sie sind absolut verwindungssteif, für Eistouren auf Gletschern und längere Klettereinsätze geeignet. Außerdem sind sie absolut steigeisenfest. Wanderschuhe der Kategorie C und D weisen auch noch einmal eine zusätzliche Isolationsschicht auf, die vor Nässe und Kälte schützt. Ein Beispiel dieser Kategorie stellt der La Sportiva Nepal Cube dar. Björn nutzt seit 2017 einen La Sportiva Nepal Evo GTX (den Testbericht findest Du hier).
Hinweise zum Kauf
Du solltest Dir also gut überlegen für was Du den Schuh einsetzen möchtest. Wanderschuhe der Kategorie C machen auf einfachen Wanderwegen keinen Spaß (Oft werden im Hochgebirge aus diesem Grund auch Zustiegschuhe eingesetzt). Willst Du im Hochgebirge unterwegs sein, sollte der Wanderschuh zumindest halbautomatische Steigeisen aufnehmen können (erkennst Du an der Kante oberhalb der Sohle an der Ferse des Schuh’s) und mindestens zur Kategorie C gehören, damit einher geht dann auch der Geröllschutz und die Kletterfestigkeit.
Bei der Auswahl der richtigen Schuhe gilt probieren, probieren und nochmal probieren. Jeder Hersteller hat seinen eigenen Schnitt (z.B. verfügen Meindl/Hanwag eher über ein breites Fußbett, La Sportiva und Salewa sind eher schmal) und wenn Du den richtigen Schuh am Fuß hast merkst Du das recht schnell. Wichtig – beim Probieren Sohle raus nehmen, wenn Du mit der Ferse hinten mit der Sohle abschließt sollte vorne noch Platz sein, den benötigst Du beim bergablaufen, sonst reiben die Schuhe im vorderen Bereich. Wenn Du Deine neuen Schuhe anprobierst auch auf jeden Fall mal in die Schräge stellen und schauen ob Du vorne anstößt.
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